Monilia-Spitzendürre beim Apfel


Mitte Juni sind beim Naturschutzzentrum Märkischer Kreis einige Meldungen zu einem unbekannten Schadbild an Apfelbäumen eingegangen. Dabei berichteten die Baumbesitzer von vertrockneten Triebspitzen an ihren Äpfeln. Dieses Krankheitsbild trat meist einige Zeit nach der Blüte auf.

Eine Anruferin vermutete sogar, dass es sich um den Feuerbrand, eine meldepflichtige Krankheit, handeln könnte. Da das Schadbild schon von anderen Apfelbäumen bekannt war, gingen wir aber davon aus, dass wir es mit der Monilia-Spitzendürre zu tun hatten.
Die mitgeschickten Baumfotos wurden zur Sicherheit auch an den Apfelexperten Hans-Joachim Bannier zur Begutachtung weitergeleitet. Dieser bestätigte unseren Verdacht auf Monilia.

In den letzten Jahren konnte verstärkt das Auftreten der Monilia-Spitzendürre auch im Raum Südwestfalen beobachtet werden.

Krankheitsverlauf:

Die Pilzsporen der Monilia-Spitzendürre dringen über die Blüte in das gesunde Gewebe der Apfelbäume ein. Der Pilz breitet sich dort aus und sorgt für das Absterben der Triebspitzen.

Behandlungsmöglichkeiten:

Im Erwerbsobstbau werden während der Blütezeit in der Regel Spritzungen mit einem Pilzmittel durchgeführt.
Im Hausgartenbereich sollte die Anwendung von Fungiziden während der Blüte besser unterbleiben, da man dadurch auch Insekten in Mitleidenschaft ziehen kann und eine Spritzung sehr aufwendig ist. Außerdem sollten bei einem akuten Befall mit Monilia alle erkrankten Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Das Schnittmaterial muss anschließend verbrannt oder im Hausmüll entsorgt werden, um zu verhindern, dass die Krankheit sich weiter ausbreitet.

Vorbeugung:

Besser ist es, Apfelbäume regelmäßig zurück zu schneiden, damit eine gute Durchlüftung der Baumkronen möglich ist. Gerade sehr dichte Baumkronen trocknen nach einem Regen schlecht ab und werden so anfälliger für pilzliche Erkrankungen.

Die Sortenwahl spielt beim Auftreten der Monilia-Spitzendürre auch eine Rolle, da einige Apfelsorten wie z.B. Alkmene Elstar, Berlepsch und James Grieve für die Krankheit empfindlicher sind.

Resümee:

Wenn man für eine gute Baumgesundheit durch vorbeugende Schnittmaßnahmen sorgt und mit Monilia befallene Triebe rechtzeitig herausschneidet und entsorgt, führt die Krankheit zwar nicht zum Absterben des ganzen Baumes, die Monilia-Spitzendürre sorgt aber zu einer Schwächung der Bäume. Daher spielen die Standort- und Sortenwahl sowie ein regelmäßiger Auslichtungsschnitt zukünftig eine noch größere Rolle bei der Planung eines Gartens mit gesunden Obstbäumen.